Wenn du die Frage, ob du überhaupt eine Website brauchst, für dich mit Ja beantwortet hast, kommt direkt die nächste große Frage auf dich zu: Soll es eine klassische Website mit Unterseiten sein oder ein schlanker OnePager? Warum das so wichtig ist? Das Konzept für beide Websitetypen ist ganz unterschiedlich und beide Varianten haben ihre Vorteile. Deshlab zerlegen wir hier mal beide Möglichkeiten, damit du ein Gefühl dafür bekommst, was die beste Lösung für dich sein könnte.
Website vs. OnePager
In der Kurzform: Ein OnePager ist, wie der Name schon sagt, eine Website, die aus einer einzigen Seite besteht. Alle Inhalte werden auf einer durchlaufenden Seite präsentiert, die der Nutzer durch Scrollen erkundet. Im Gegensatz dazu besteht eine (ich nenne sie zumindest so) “klassische Website“ aus mehreren Unterseiten, die über eine Navigation miteinander verbunden sind. Jede Unterseite ist einem bestimmten Thema gewidmet.
Warum ist die Entscheidung so wichtig?
Ja ich weiß, ich sage immer, dass alles mögliche wichtig ist. Aber die Entscheidung Website vs. OnePager ist wirklich grundlegend und steht noch deutlich vor deinem Website-Konzept. Die Wahl, die du hier triffst, entscheidet über den ersten Eindruck deiner potenziellen Kunden. Sie sorgt dafür, dass die Benutzererfahrung zur Zielgruppe passt und beeinflusst deine Sichtbarkeit. Außerdem hat sie auch Einfluss auf die Kosten und den Aufwand für die Erstellung die Pflege deiner Website. Aber bevor ich dir erkläre, was ich damit meine, will ich nochmal ein bisschen genauer auf die beiden Websitetypen eingehen.
OnePager
Der OnePager ist eigentlich genau das, was sein Name schon sagt. Eine Seite. Eine einzige. Die Website besteht also nicht aus vielen kleinen Unterseiten, sondern aus einer Hauptseite. Auf dieser Seite findet der Nutzer alle Infos die er braucht, indem er scrollt. Der OnePager deckt also im besten Fall alle Infos, die du dem Nutzer zur Verfügung stellen willst, auf dieser einen Seite ab. Dazu muss man sagen, dass auch einen OnePager Website mindestens 3 Seiten hat – denn das Impressum und die Datenschutzerklärung dürfen auch hier natürlich nicht fehlen. Die beiden Seiten werden im Footer verlinkt.
Wenn die Seite eine Navigation bekommt – viele OnePager haben gar keine – dann navigiert der Besucher nicht zwischen einzelnen Unterseiten, sondern innerhalb der Abschnitte auf der einen, großen Seite. Das lässt sich mit sogenannten “Menü-Ankern” realisieren und sorgt dafür, dass die Ansicht direkt zum gewünschten Bereich springt. Wichtig ist bei einem OnePager, dass er wirklich nur die absolut essenziellen Inhalte vermittelt. Sonst wird es schnell unübersichtlich. Wenn viele Inhalte auf die Seite sollen, könnte eine klassische Website vielleicht doch die bessere Wahl sein. Aber bevor auf das Konzept näher eingehe, lass uns kurz über die mehr oder weniger offensichtlichen Vor- und Nachteile des OnePagers reden.
Vorteile des OnePagers
- Übersichtlichkeit: Beim OnePager muss ich die Inhalte auf das Wesentliche reduzieren. Der Nutzer findet dann ganz schnell die wichtigsten Infos, ohne sich durch 1000 (für ihn) unwichtige Themen lesen zu müssen. Zumindest sofern die Entscheidung für einen OnePager die richtige war und nicht alle Inhalte der klassischen Website auf den OnePager gequetscht werden. Dann wird es nämlich sehr schnell sehr unübersichtlich.
- Effizienz: Ein OnePager ist meist viel zeitsparender in der Erstellung und weniger zeitintensiv in der Pflege. Klar: Es gibt ja auch einfach nicht so viel Inhalt. Wenn ich im Konzept keine Sitemap bauen und mir nicht überlegen muss, wie ich die Startseite konzipiere, um perfekt auf alle Unterseiten zu führen, spare ich mir schon mal viel Arbeit. Und auch in der Pflege bedeuten weniger Inhalte = weniger Zeitaufwand.
- Kostengünstig: Dass Zeit Geld ist, hatten wir ja in diesem Artikel bereits besprochen. Durch den geringeren Umfang sparst du nicht nur bei der Erstellung der Website Geld, sondern auch bei der Pflege.
Nachteile des OnePagers
- Begrenzte Inhaltstiefe: Die logische Konsequenz aus dem Punkt “Übersicht” bei den Vorteilen. Alles muss kompakt bleiben, detaillierte Informationen sind schwer unterzubringen. Wenn du viel zu sagen hast, kann es schwer sein, das richtige Maß an Inhalten für deinen OnePager zu finden. Und vollgestopfte OnePager sind eine Katastrophe, nicht nur für den Nutzer, sondern auch für die Pflege. Durch die Begrenzung des Umfangs kann der OnePager auch schnell an seine Grenzen stoßen, wenn dein Business wächst.
- Mäßige SEO-Möglichkeiten: SEO = Search Engine Optimization = Suchmaschinenoptimierung = in der Google Suche auftauchen, wenn jemand nach einem bestimmten Wort sucht. Nur mal so ganz grob umrissen. Bei SEO auf der Website werden meist alle Unterseiten auf ein bestimmtes Keyword optimiert. Es ist also beim OnePager schwieriger, verschiedene Themenbereiche zu optimieren. Das ist ein wichtiger Punkt, der bei der Wahl OnePager vs. klassische Website berücksichtigt werden sollte. Es gibt natürlich immer Alternativen, z.B. bezahlte Suchmaschinenwerbung (SEA).
- Bedienbarkeit: Gerade ältere Nutzer können manchmal ihre Schwierigkeiten bei der Bedienung von OnePagern haben. “Dabei ist es doch so einfach!” denkt sich unsere Generation, die jeden Tag ne Stunde damit verbringt, durch Social Media zu scrollen. Das Scrollen ist ein ganz normaler Teil unserer Nutzererfahrung. Für die Nicht-Digital Natives kann es dagegen merkwürdig sein, wenn die Website keine Navigation hat und sich jede Info “erscrollt” werden muss. Hier bietet sich zumindest die Nutzung der Menü-Anker an, die ich oben schon mal erwähnt habe.
Klassische Website mit Unterseiten
Die klassische Website – zumindest nenne ich sie so – besteht aus einer Startseite und verschiedenen Unterseiten. Das können z.B. die Über Mich Seite sein, eine Kontakt-Seite, eine Seite für die Leistungen… Der Menge der Unterseiten ist eigentlich keine Grenze gesetzt. Die Startseite ist idealerweise der Wegweiser, der den Besucher auf die richtige Unterseite schickt. Und die Unterseite kann wiederum Unterseiten haben! So bietet die klassische Website maximal viel Platz für Inhalte jeder Art. Ich nenne sie übrigens klassische Website, weil sie der Standard ist, den wir vom Großteil aller Websites gewohnt sind.
Die klassische Website hat immer eine oder mehrere Navigationen. Die bekannteste ist das Header-Menü (wir erinnern uns, das können wir beim OnePager mit Menü-Ankern auch einsetzen). Im Header-Menü sind normalerweise alle Unterseiten der 1. Ebene direkt sichtbar, und weitere Unterseiten aufklappbar. So kann von jeder Seite zu jeder Seite direkt navigiert werden. Auch im Footer bietet sich ein Menü an, auf dem die wichtigsten Unterseiten noch einmal mit einem Klick zu erreichen sind. Du hast hier vielleicht schon einige Vorteile rausgelesen, aber ich fasse sie im Folgenden nochmal zusammen:
Vorteile der klassischen Website
- Umfangreichere Inhalt: Wohl der selbstverständlichste Punkt. Je mehr Unterseiten, desto mehr Info kannst du auf deiner Website unterbringen. Auch komplexe Informationen lassen sich so strukturierter und umfassender darstellen. Wenn du also viel zu sagen hast, oder einfach nur viele Themenbereiche abdeckst, könnte das ein Zeichen sein, dass die klassische Website für dich einen entscheidenden Vorteil bietet.
- Skalierbarkeit: Die klassische Website ist leichter anpassbar, wenn dein Business wächst. Wenn dein OnePager gerade noch übersichtlich ist, aber du nun noch ein weiteres Thema aufnehmen musst, kann das den Rahmen sprengen. Bei der klassischen Website erweiterst du einfach deine Website um eine weitere Unterseite und ergänzt vielleicht noch einen Punkt auf deiner Startseite, und das Thema ist geregelt.
- Bessere SEO-Möglichkeiten: Beim Thema SEO zeigt sich: des einen Nachteil ist des anderen Vorteil. Die klassische Website bietet aus ihrer Struktur heraus bessere Möglichkeiten für die Suchmaschinenoptimierung. Durch spezialisierte Seiten für einzelne Themen wird es einfacher, verschiedene Keywords zu verwenden, ohne die Suchmaschine zu verwirren. Das ist aber nur ein Vorteil, wenn du wirklich verschiedene Keywords brauchst. Darauf gehen wir später nochmal ein.
Nachteile der klassischen Website
- Höhere Kosten: Mehr Seiten bedeuten mehr Aufwand in allen Bereichen und hier hat der OnePager in Konzeption, Umsetzung und Pflege eindeutig die Nase vorn. Wenn du deine Seite selbst erstellst, ist es dein eigener Zeitaufwand. Wenn du deine Seite erstellen lässt, wird dich die Erstellung der klassischen Website mehr kosten, als die eines OnePagers. Auch die Pflege kostet dich mehr (ob Zeit oder Geld), weil es insgesamt mehr Inhalte gibt, die aktuell gehalten werden wollen.
- Komplexität in der Navigation: Nutzer können sich leichter verirren. WENN die Navigation schlecht gemacht ist. Dafür ist es unbedingt notwendig, ein gutes Konzept auszuarbeiten, am besten mithilfe deiner Zielgruppe, die dir Feedback gibt, ob die Navigation für sie so verständlich ist. Diese Komplexität ist nicht zu unterschätzen, wenn eine klassische Website funktionieren soll.
- Mehr Strategie & Planung: Das ist die Sache mit dem Konzept. Du musst dir vorab ganz genau überlegen, welche Inhalte wo platziert werden. Welche Unterseiten sind wirklich sinnvoll? Und wie findet sich mein Besucher am einfachsten zurecht? Diese Planung kann schon mal Tage, wenn nicht Wochen in Anspruch nehmen, bevor sie final ist.
Entscheidungskriterien für Selbstständige
Okay, du kennst jetzt die Vorteile und die Nachteile der beiden Website-Typen. Lass uns jetzt nochmal ein bisschen genauer auf die Kriterien gucken, die deine Entscheidung beeinflussen können. Ich möchte dir hier ein paar praktische Tipps mitgeben, damit du für dich die beste Entscheidung treffen kannst. Dazu schauen wir einmal auf die branchenspezifischen Anforderungen, deine Zielgruppe, die Suchmaschinenoptimierung, die Komplexität deines Business und deine Ressourcen. Außerdem gibt es natürlich auch Mischformen, die ich dir abschließend als Alternative vorstellen möchte.
Anforderungen deines Business
Jede Branche hat ihre eigenen Herausforderungen und Bedürfnisse, wenn es um die Online-Präsenz geht. Zum Beispiel für das Handwerk kann ein OnePager eine hervorragende Plattform sein, um die Philosophie, Dienstleistungen und Tätigkeiten übersichtlich darzustellen. Gleichzeitig bleibt der Inhalt aber sehr überschaubar und lenkt den Fokus auf das Wichtigste: die Arbeit und die Handlungsaufforderung, z.B. Anrufen oder ein Kontaktformular ausfüllen. Auch für ein Restaurant kann ein OnePager eine wunderbare, schlanke Lösung sein. Hier können die wichtigsten Inhalte wie Öffnungszeiten, Speisekarte, FAQ und Co. gezeigt werden. Auch hier kann sehr gut ein bestimmter Call to Action integriert werden, um beispielsweise einen Tisch zu reservieren.
E-Commerce dagegen ist ohne eine klassischen Website mit Unterseiten kaum möglich. Die Unterseiten machen es möglich, Produkte übersichtlich zu kategorisieren und zu präsentieren. Ein OnePager würde hier komplett überladen wirken und die Kunden verwirren. Auch komplexere Branchen wie medizinische Berufe sind oft nur schwer auf einem OnePager abzudecken, weil sie sehr komplex sind und oft ganz viele Bereiche abdecken. Außerdem gibt es auch Businesses, die verschiedene Call to Actions platzieren möchten. Zum Beispiel soll die eine Bedarfsgruppe direkt kaufen, während die andere sich vielleicht zuerst in einen Newsletter eintragen soll. Auch das lässt sich mit mehreren Seiten leichter umsetzen als mit einem OnePager.
Die Komplexität deines Business spielt also eine große Rolle. Bietest du zahlreiche Dienstleistungen oder Produkte an, die ausführlich beschrieben werden sollten? Dann ist eine klassische Website wahrscheinlich die bessere Wahl für dich. Ist dein Angebot sehr eng aufgestellt, also sehr spezifisch, und spricht eine ganz klare Zielgruppe an? Dann kann ein OnePager deine Botschaft klar und kraftvoll kommunizieren.
Zielgruppe
Für jede Art von Website ist es wichtig, dass du verstehst, wer deine Kunden sind und wie sie das Internet nutzen. Ältere Zielgruppen bevorzugen vielleicht eine klar strukturierte Website mit einfachen Menüs. Eine jüngere, technikaffine Zielgruppe könnte eher das innovative Design und die flüssige Nutzererfahrung eines OnePagers schätzen. Analysiere also das Online-Verhalten deiner Zielgruppe: Wie kommen sie auf deine Seite? Welche Geräte benutzen sie? Wie lange bleiben sie auf einer Seite? Wie bewegen sie sich durch’s Web? Wenn du diese Fragen beantwortest, findest du vermutlich einen Hinweis darauf, ob für deine Zielgruppe ein OnePager oder eine klassische Website besser geeignet ist.
Suchmaschinenoptimierung
SEO ist ein entscheidender Faktor für die Sichtbarkeit deiner Website. Hier haben klassische Websites meist die besseren Karten. Dort kannst du Inhalte auf den verschiedenen Seiten gezielt für unterschiedliche Suchbegriffe optimieren. Bei einem OnePager ist es schwieriger, für mehrere verschiedene Keywords zu ranken. Es wird auch schnell unübersichtlich. Überlege dir also, welche Keywords für dein Business relevant sind. Ist es vor allem ein Keyword mit Synonymen oder sind es tatsächlich unterschiedliche, weil du z.B. verschiedene Leistungen anbietest. Überleg dir dann aber auch, ob du genug Inhalte hast, um eine Mehrseiten-Lösung zu füllen.
Ressourcen
Last but not least: Deine verfügbaren Ressourcen in Bezug auf Zeit, Geld und technisches Know-how sind entscheidend. Denn deine Ressourcen bestimmen nicht nur darüber, wie aufwendig die Konzeption und Umsetzung der Website sein darf. Sie entscheiden auch darüber, wie deine Website in Zukunft gepflegt wird. Und sind wir mal ehrlich? Eine komplett veraltete Website mit Inhalten von vor 3 Jahren ist fast schlimmer als gar keine.
Zeit ist eine wichtige Ressource. Besonders für Selbstständige, die oft viele verschiedene Jobs gleichzeitig machen. Meet the Team – Buchhalter, Marketer, Dienstleister, Webdesigner und Kundenservice. Alles in einer Person! Die Entwicklung und Wartung eines OnePagers nimmt in der Regel weniger Zeit in Anspruch. Das bedeutet, du kannst schneller online gehen und musst weniger Zeit für die Pflege deiner Website aufwenden. Bei einer klassischen Website musst du mehr Zeit für die anfängliche Konzeption und für die laufende Aktualisierung einplanen.
Wenn du keine Zeit hast, bleibt dir die Option, das Ganze an einen Profi abzugeben. Hier bietet sich aber das gleiche Bild: OnePager sind in der Regel kostengünstiger in der Erstellung, da sie weniger komplex sind und weniger Zeit für Design und Umsetzung benötigen. Auch die laufenden Kosten sind geringer, da weniger Inhalte aktualisiert werden müssen. Eine klassische Website mit mehreren Unterseiten wird dagegen eine größere Anfangsinvestition erfordern und auch höhere Kosten bei der Pflege der Inhalte verursachen.
Deine verfügbaren Ressourcen — sowohl finanzielle als auch zeitliche — sind also auch entscheidend, wenn es um die Frage geht: OnePager oder klassische Website?
Mischformen als Alternative
Wenn du dir immer noch nicht sicher bist, listen up. Vielleicht könnte eine Mischform aus OnePager und klassischer Website interessant für dich sein! Zum Beispiel könntest du eine Hauptseite anlegen, die als OnePager gestaltet ist. Diese kannst du aber zusätzlich mit einem Blog ausstatten, den du dann z.B. als Portfolio oder für SEO-Beiträge nutzt. Oder du hast einen OnePager für deine Dienstleistungen und nutzt zusätzlich ein einfaches Shopsystem für deine digitalen Produkte? Mit diesen Systemen sparst du dir sehr viel Arbeit, da du in der Regel nur deine Inhalte einpflegen musst. So könntest du die Vorteile beider Formen nutzen, ohne dich auf einen Typ festlegen zu müssen.
Hast du dich schon entschieden?
Ob OnePager oder klassische Website mit Unterseiten – es kommt immer darauf an, was am besten zu deinem Business und deinen Kunden passt. Brauchst du eine flexible, skalierbare Lösung, die mit deinem Unternehmen wächst, oder einen einfachen, kostengünstigen Einstieg in die Online-Welt? Letztendlich musst du entscheiden, was für dich und deine Zielgruppe am sinnvollsten ist.
Unsicher, welche Lösung für dich die Richtige ist? Lass uns reden! Ich helfe dir, die perfekte Lösung für dein Business zu finden. Dabei kann ich nicht nur die komplette Umsetzung übernehmen, sondern ich berate dich gern auch zu deinem Projekt, während du es selbst umsetzt. Schreib mir einfach – zusammen bringen wir deine Website auf den Weg!